Die Ära Mühlbauer (1966 - 1986)

Am 14.Mai 1966 wurde Josef Mühlbauer zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er trat ein schweres Amt an. Nach wie vor gab es Nachwuchsprobleme; von den alten Aktiven blieben nur wenige übrig und neue kamen nur zögernd hinzu. Schließlich waren auch die Verlockungen der Zeit andere als in den Anfangsjahren und wer wollte sich schon plagen.

So kann aus der Zeit von 66 - 70 auch kein nennenswerter Erfolg gemeldet werden. Vom Schanzenbau sprach kaum einer mehr.

Einen Neuanfang verzeichnete der Verein dann im Winter 69/70. Erstmals wurden wieder Fränkische Meisterschaften in Oberwarmensteinach ausgetragen, allerdings musste man zum Springen wieder nach Warmensteinach ausweichen. Auch in der Schüler- und Jugendklasse tauchten erstmals mehr Namen auf.

So richtig aufwärts ging es dann 1970. Bei den Wahlen übernahm Werner Schmidt den Posten eines Jugendwarts, und prompt stellten sich Erfolge ein. Bei den Fränkischen Jugendmeisterschaften 1971 in Neubau wurden Manfred Müller Meister der Junioren, Werner Reichenberger 2. in der Jugend II und Peter Genser 5. in der Jugend I. Das sind drei Namen, die zusammen mit dem Sportwart Werner Schmidt für viele Jahre die Stütze des WSVO bilden sollten.

In der folgenden Saison war es wiederum der fehlende Schnee der Grund für wenig nennenswerte Erfolge war. Dennoch, der Juniorentitel ging erneut an den WSVO; W. Reichenberger siegte, M. Müller wurde 3., in der Jugend II wurde der Dritte im Bunde P. Genser 2.

In dieser Aufschwungphase feierte der Verein am 4. November 1972 sein 25 - jähriges Vereinsjubiläum im Haus des Gastes Oberwarmensteinach, wie gewohnt in einem kleinen und bescheidenen Rahmen.

Bescheiden waren auch die sportlichen Erfolge in der Wintersaison 72/73 und auch 73/74. Die “Vierermannschaft” des WSVO schlug sich tapfer auf regionaler Ebene. In den Schülerklassen suchte man Namen mit der Vereinsbezeichnung WSVO dagegen oft vergebens.

Dennoch, in der Hauptversammlung am 26.05.74 konnte der Vorstand erneut einen Juniorenmeistertitel verkünden, denn Peter Genser setzte die Tradition des Vereins fort und siegte beim denkwürdigen Schneeresterennen in Hirschau vor der übermächtig scheinenden Konkurrenz aus Hirschau. Auch im Winter 74/75 konnte Peter Genser sich den Juniorentitel in Warmensteinach holen. Überhaupt war es Peter Genser, der in den Jahren 72 - 78 den Vereinsnamen über die Grenzen Oberfrankens hinaus bekannt machte. Im Februar 1975 errang er seinen größten Erfolg, als er bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Garmisch 11. in der Juniorenklasse und mit der Staffel Bayern II Deutscher Vizemeister wurde.

Dennoch, auch in den Jahren 1974 - 1978 konnte man das Nachwuchsproblem nicht in den Griff bekommen. Zudem sank die Mitgliederzahl des Vereins auf 104 im Jahr 1977. Weiterhin konnten nur vier Aktive den Verein stützen. Doch mit der Wahl von Ossi Mühlbauer 1976 zum Jugendleiter ging es dann nach langer Zeit doch endlich wieder aufwärts.

Allerdings sorgten bis dahin weiter nur W. Schmidt, M. Müller, W. Reichenberger und P. Genser für Schlagzeilen. So wurde Genser in seinem ersten Jahr als Senior 2. bei der Fränkischen Meisterschaft in Warmensteinach, nur um 3 Sekunden geschlagen hinter Purrucker vom WSV Weißenstadt und auch bei den 30 km -Meisterschaften in Selb konnte er sich mit einem 4. Platz recht gut behaupten; die Staffel des WSVO wurde bei diesen Meisterschaften 4. Diese Erfolge ermutigten die vier, erstmals nach vielen Jahren wieder an einer Bayrischen Vereinsstaffel teilzunehmen. Man war zwar ohne Siegeschance, aber nach dem Motto “Dabei sein ist alles” schlug man sich im März 1976 als 12. recht achtbar. P. Genser wurde am darauffolgenden Tag von seinen Kameraden dann auch noch bei seinem ersten 50-km-Rennen sehr gut betreut und konnte 17. werden. Auch Werner Reichenberger konnte in diesem Jahr auf sich aufmerksam machen. Denn als Angehöriger des Skizugs Weiden brachte er etliche gute Ergebnisse als Biathlet mit nach Hause.

Auch im darauf folgenden Winter 1976/77 änderte sich nichts an der Situation des Vereins. Wieder war es vornehmlich Genser, der für gute Plazierungen sorgte. Diese Leistungen konnte er erbringen, da er in diesem Jahr Mitglied des Skizugs Weiden war und dort für seine Verhältnisse optimale Trainingsbedingungen vorfand. Sein Abstecher in den Bereich Biathlon war aber nur von kurzer Dauer.

Für Reichenberger und Genser waren diese Jahre im Skizug sicher ein sportlich sehr wertvolles Erlebnis und bestimmt wären bei einer längeren Verpflichtung größere sportliche Erfolge zu erwarten gewesen. Aber wie bisher immer, so galten auch für diese beiden Aktiven Beruf oder Berufsausbildung und damit Existenzsicherung mehr als sportlicher Erfolg und ungewisse Zukunft. Dies ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass aus unserem Verein bis dahin nie international erfolgreiche Sportler hervorgingen. Denn das große Geld läßt sich in unserem Sport nach wie vor nicht verdienen.

Aus diesem Grund begann P. Genser dann auch im Winter 1977/78 mit dem Studium und mußte infolgedessen das Training einschränken. Dennoch kann man dieses Jahr als den Wendepunkt für den WSVO bezeichnen. So langsam trug die Nachwuchsarbeit von Ossi Mühlbauer Früchte, was sich an der Zahl der aktiven Schüler widerspiegelte.

Im Winter 78/79 war es erneut ein Junior, der auf sich aufmerksam machte. Christoph Mühlbauer wurde Vizemeister der Junioren und konnte dabei fast an die Tradition des Vereines anschließen. Diese Fränkische Meisterschaft wurde erneut mit unserem Nachbarverein Warmensteinach ausgetragen.



WSVO - Nachwuchs 1980 - 1984
WSVO - Nachwuchs 1980 - 1984

Unter der Leitung von Ossi Mühlbauer und Heinz Reichenberger reifte jetzt eine große Zahl von Schülern heran, die den Verein auch in den Schülerklassen stark machten. Erstmals kamen dabei auch Mädchennamen ins Gespräch. Auch die Zahl der Mitglieder stieg wieder an und wenn auch die großen Titelmeldungen ausblieben, so kann man doch sagen, dass sich wieder etwas rührte, soviel zumindest, dass es im März 1981 erstmals wieder Vereinsmeisterschaften gab. 20! Schüler und Schülerinnen aller Klassen wurden dabei ins Rennen geschickt, darunter viele Namen, die in den darauf folgenden Jahren in vielen Schülerklassen Erfolge verbuchen konnten. Die Arbeit der Trainer und die Untersützung der Eltern in der Betreuung waren dabei seit Jahren eine unbezahlbare, aber notwendige Voraussetzung.

Im Winter 83/84 waren es vor allem die Mädchen, die unter ihren Trainern Alfons Bauer und Günther Reichenberger für Titel sorgten und damit eine neue Ära im Verein einleiteten. Sie wurden nämlich erstmals Fränkischer Damen-Staffelmeister in der Besetzung Andrea Schindler, Anja Reichenberger und Renate Reichenberger und auch sonst tauchten die Mädchen und Damen des WSVO in den Ergebnislisten immer häufiger auf vorderen Plätzen auf. Seit jener Zeit gibt es also auch etwas von Mädchen und Damen zu berichten und das war bis auf wenige Ausnahmen etwas Neues. Zwar starteten schon früher weibliche Wesen für den WSVO, aber ihre Erfolge waren so bescheiden, dass sie in keinem Saisonbericht erwähnt wurden. Das sollte sich wie gesagt ändern.

Aber auch andere Sportler haben in den Jahren 84 bis 87 auf sich aufmerksam gemacht. Stellvertretend für alle möchte der Chronist besonders Rainer Traßl, Thomas Reichenberger, Nico Reichenberger und Stefan Schmidt erwähnen, die seit Beginn der achziger Jahre für ausgezeichnete Ergebnisse sorgten und die alte Garde ablösten. Besonders Nico als Kombinierer sorgte nach langer Zeit auch wieder für eine internationale Note in unserem Verein.

Im Sommer 1983 wurde mit Hilfe der Gemeinde und mit ca. 500 freiwilligen Arbeitstunden eine Nachtlanglaufloipe am Wagenthal errichtet und damit die Spur auch optimal präpariert werden kann, wurde gleichzeitig ein Loipengerät angeschafft. Von einem Schanzenbau wurden nicht mehr gesprochen, sah man doch welch enorme Aufwendungen zu erbringen sind, wenn man so eine Anlage betreiben will.

Im Winter 85/86 wurden erstmals die Fränkischen Meisterschaften über 30 km und in der Staffel im neu gestalteten Langlaufzentrum am Wagenthal durchgeführt. Dies war die letzte Veranstaltung die unter dem Vorsitz von Sepp Mühlbauer stattfand. Im Sommer 1986 übergab er sein 20 Jahre lang aufopfernd geführtes Amt an Günther Baldauf. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Vereines gewählt.