Die ersten Jahre nach der Gründung (1947 - 1951)

Im Februar 1947 kamen im Gasthof "Goldener Stern" auf Einladung und unter dem Vorsitz von Hans Traßl eine Reihe von wintersportlich interessierten Leuten zusammen, um die Frage der Gründung eines eigenen Sportvereins in Oberwarmensteinach zu erörtern. Diese Leute waren Alfred Schmidt, Herrmann Reichenberger, Michael Reichenberger, Ludwig Pinzer, Max Reichenberger, Otto Müller, Max Neukam, Heinz Birkelbach und eben Hans Traßl. Das Ergebnis der Zusammenkunft war um Genehmigung einer Gründungsversammlung nachzusuchen, die dann auch am 1.3.47 unter dem Vorsitz von Ludwig Pinzer, nach Genehmigung durch die Besatzungsmacht stattfand. Dazu war es notwendig gewesen sechs Bürgen zu benennen, die eine "wasserdichte Vergangenheit" hatten, also vor allem keine Mitgliedschaft bei der NSDAP. Diese Bürgen fand man mit Hans Schmidt, Michael Reichenberger, Ludwig Pinzer, Josef Sebald, Max Unterburger und Alois Neukam. Die Gründung des Vereins wurde mit 49 Stimmen beschlossen.

In seinem ersten Geschäftsbericht vom 6.April 1948 hatte der Vorsitzende Michael Reichenberger bereits über große Ereignisse zu berichten. Der Verein war 163 Mitglieder stark. Mit sehr großem Einsatz und unter der Regie von C.J. Luther (Partenkirchen) und dem Architekten R.Reissinger wurde in etwa 2000 Arbeitsstunden die Frankenschanze gebaut. Auf Grund der ungünstigen Witterung und der Fülle der Veranstaltungen in diesem Jahr konnte jedoch das Eröffnungsspringen noch nicht durchgeführt werden.

Auch sportlich war die Saison 47/48 bereits ein Erfolg gewesen. Am 16.3.48 beteiligten sich erstmals Aktive des WSVO mit zwei Staffeln am Staffellauf "Rund um den Ochsenkopf".

Rosl Reichenberger, Max Neukam und Willy Reichenberger wurden zu Trainingslehrgängen des BSV eingeladen. Otto Müller wurde im 35 km Dauerlauf 2. bei den nordfränkischen Meisterschaften. Bei der Gaustaffelmeisterschaft belegten Otto Müller,Heinz Traßl, Hans Prechtl und Max Neukam den 5.Platz.

Die Saison 48/49 brachte dann endlich das mit Spannung erwartete Eröffnungsspringen. Vor 3000 Zuschauern machte Paul Burger den ersten Sprung auf der neuen Anlage.

Ein weiterer Höhepunkt dieses Winters war die gemeinsame Austragung der Bayerischen Skimeisterschaften zusammen mit Warmensteinach. Leider kam es dabei zu Unstimmigkeiten bei der Verteilung der Wettbewerbe, die schließlich mit einem Eklat endete. Der WSVO war so darüber erbost, dass ihm in einer "Nacht- und Nebelaktion" das zugesagte Spezialpringen weggenommen wurde, dass man den fälligen Obulus an den BSV nicht zahlte. Daraufhin wurden die Aktiven des Vereins für die Saison 1949/50 gesperrt. Der damalige Vorsitzende Herrmann Reichenberger jedoch fand einen Verein, der die Aktiven für ein Jahr aufnahm und so hatte der 1.FC Bayreuth plötzlich eine Wintersportabteilung. Den "Grundstock bildeten 16 aktive Lang- und Sprungläufer, die bereits in vielen Wettkämpfen erprobt waren. Unter ihnen war Max Neukam, der als Angehöriger der Nationalmannschaft zu den besten Hoffnungen berechtigte, Otto Müller, ein zäher und erfolgreicher Langläufer, Willy Reichenberger, Jugendmeister im Speziallanglauf 1949, Herbert Voit, die Sprungläufer Birkelbach, Rabenstein und der Abfahrtsläufer Hans Traßl." (Festschrift des 1. FCB)

In dieser Saison hatten die Aktiven mehrmals auf sich aufmerksam gemacht. Der Beste in jener Zeit war Max Neukam, der als Langläufer zum damaligen Nationalkader gehörte. Der wohl bebedeutenste Erfolg gelang jedoch der Staffel des "1.FC Bayreuth" mit O. Müller, W. Reichenberger, M. Neukam, A. Legath und H. Voit als man erstmals den sehr populären Staffellauf "Rund um den Ochsenkopf" gewann.




In der Saison 50/51 starteten die Aktiven wieder für den WSVO und errangen erstmals die Gaustaffelmeisterschaft in der Besetzung Neukam, Voit, Müller und Heinz Traßl. In einem dramatischen Rennen auf der Schlußstrecke konnte Neukam dem zeitgleich gestarteten Neubauer Schlußläufer Markhof wenige Sekunden abnehmen. Die Meisterfeier wurde zu einem großen Fest in Oberwarmensteinach. In diesem Winter gab es jedoch noch mehr Grund zum Jubeln.

Bei der in Oberwarmensteinach ausgetragenen Gaumeisterschaft wurde Max Neukam auch noch Fränkischer Meister im Speziallanglauf über 15 und 35 km.

Auch der "Sternlauf" konnte in diesem Jahr wieder gewonnen werden mit Heinz Traßl, Reichenberger, Voit, Neukam und Franz Müller.

Mit Kurt Reichenberger gab es in dieser Saison aber noch einen weiteren Spitzenplatz zu feiern. Er wurde 2. bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Ruhpolding im Spezialspringen.

Herrmann Reichenberger konnte in der Generalversammlung am 28.4.51 auf das bis dahin erfolgreichste Jahr des WSVO zurückblicken. Seinen Vorstandsposten musste er in diesem Jahr aber abgeben, da er einen Funktionärsposten beim Deutschen Skiverband annahm.